Auszug aus einem Bericht in der Rheinpfalz Nr.121 vom 27.Mai 2008
Im Zuge der Expedition in die Abteikirche in Tholey bekamen Julia Malaika Maier und Thomas Neuhäuser
die Gelegenheit, mit einem Klosterbewohner zu reden und einen Blick hinter
die Kulissen seines Mönchdaseins zu werfen. Der Benediktiner-Mönch,
Adjutor Pater Athanasius (griechisch für „Unsterblicher“), gab offen Auskunft über gute und schlechte Seiten des klösterlichen
Lebens.
Wie sah Ihr Leben vor dem Einzug ins Kloster aus ?Ich war eigentlich ein ganz normaler Junge. Ich machte mein Abitur und wollte
Deutsch und Philosophie studieren Ich hatte sogar schon begonnen ,in Bonn und Saarbrücken zu studieren ,als ich den Entschluss fasste,
ein Geistlicher zu werden. Warum gingen Sie ins Kloster, was waren Ihre Beweggründe zu dieser Entscheidung Warum gingen Sie ins
Kloster
,und fiel Ihnen diese Entscheidung schwer?
Alles begann
in einer Osternacht, als mir die Bibel in die Hände fiel.
Ich las ein wenig in ihr und war so gebannt
,dass ich mir immer mehr
Zeit nahm zum Lesen. Mir wurde von Mal zu
Mal klarer, dass dies die Wahrheit für mich war.
Ich begann auch damit, immer öfter
Gottesdienste zu besuchen Als ich einmal in der Messe in
Tholey . war und mich aus Scham
hinter einer Säule versteckte, kam nach der
Messe der Abt auf mich zu und gab mir ein
Buch „Die Regeln des Benedikt“. In diesem Moment
stand meine Entscheidung fest in die
Klostergemeinschaft einzutreten.
Können Sie sich
noch an die ersten Worte erinnern, die Sie in der Bibel
lasen?
Natürlich
, es war Johannes 17 „Dies sagte Jesus. Und er
erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater,
dieStunde ist da...“. In diesem Kapitel
fand ich meine lang gesuchte Wahrheit.
Wie war
die Reaktion zu dieser Entscheidung in Ihrem sozialen
Umfeld?
Meine Familie, vor allem
meine Mutter, war von meiner Entscheidung
nicht begeistert, aber ich rechne es ihr
heute noch hoch an, dass sie nie etwas dagegen gesagt hat. Meine Freunde fanden die Entscheidung seltsam,
doch die meisten haben
sie akzeptiert, nur einige wenige – hauptsächlich
Mädchen – haben mich ausgelacht .Diese Reaktionen
kann ich
jedoch verstehen, da es selbst für damalige Verhältnisse
nicht normal war, dass ein18-
oder 19-Jähriger ins Kloster geht.
Bereuen Sie Ihre Entscheidung, ins Kloster gegangen zu sein?
Nein, ich habe es nie bereut, da mir die Bibel immer neue Kraft gibt und ich in ihr immer wieder Neues entdecke.
Was fällt Ihnen am Klosterleben am schwersten?
Das Zusammenleben mit so
vielen verschiedenen Charakteren ist das
schwerste, da man trotzdem als Gemeinschaft
zusammen leben muss
.Man soll nicht denken, dass es zwischen
Geistlichen nicht auch Konflikte gibt, das gehört einfach
zum Leben, wir sind auch nur Menschen
Gibt es so etwas wie eine soziale Aktivität der Mönche außerhalb der Kirche?
Aber sicher gibt es diese. Wir hier in Tholey haben drei Hauptbereiche, in die unsere sozialen Aktivitäten gegliedert werden. Das ist zum
einen das Gästehaus, mit einem ausgezeichnetenfranzösischen Koch, die Bildungsstätte ,in der wir theologische Seminare halten und die
Landwirtschaft, die wir hier nur noch als Subsistenzwirtschaft betreiben, da wir in der freien Marktwirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig
sind
Wie steht es um die Zukunft der Kirche?
Als ich 1954 ins Tholeyer Kloster kam, gab es hier etwa zwanzig Mönche. Heutzutage sind es nur noch dreizehn .Seit vielen Jahren haben
wir keinen ernsthaften Kandidaten mehr zur Ausbildung zum Mönch. Daher ist es auch klar, dass das Durchschnittsalter unter den
Mönchen hier stetig steigt.
Diese Tendenz ist jedoch in der gesamten Kirche zu beobachten. Es fehlt mittlerweile in fast allen Bereichen an Nachwuchs. Ich gehöre
mit meinen 75Jahren zu den Älteren, da das Durchschnittsalter etwa 40 Jahre beträgt Dieser Schwindeprozess ist beunruhigend.
Es steht schlecht um die Zukunft der Kirche.
Der Benediktinermönch, Pater Athanasius, hat seine Entscheidung für ein Leben im Kloster nie bereut. Mit dreizehn Mönchen lebt er in einer
Gemeinschaft, in der zwischenmenschliche Konflikte nicht ausbleiben. „Das finde ich am Klosterleben am schwierigsten“, sagt Pater Athanasius
Rudi Weber ,wie mein Cousin mit bürgerlichem Namen heißt ,wurde als Sohn der Eheleute Wilhelm Weber und Lisel Hammerschmidt geboren. Er warr ein seht lebenslustiger Mensch. Immer in Erinnerung bleibt mir der unermüdliche Tänzer bei der Hochzeit meiner Schwester. Er machte sein Abitur und begann ein Lehramtstsudium an der Universität in Saarbrücken. Dann eines Tages wie aus heiterem Himmel: Rudi hat sein Studium abgebrochen und ist in der Orden der Benediktiner eingetreten. Wie aus nebenstehendem
Erinnerungsbild ersichtlich 25.September 1960 zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz feierte er mit uns am 1.Oktober 1960 in
der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Heusweiler.
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Sein Lebensumfeld war nun die
Benediktinerabtei in Tholry. Von hier aus war er auch tätig als Religionslehrer an der Gesamtschule in......... Gleichzeitig war er auchKooperator der Pfarreien Tholey (Theley) St. Peter und Tholey (Sotzweiler) St. Mauritius; von 1982 bis 1985 war er Prior und Administrator der Abtei Tholey. |
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Bei meiner Goldenen Hochzeit 1984 celebrierte er zu sammen mit Dechant Leo Schorr die Helige Messe. |
Krankheitsbedingt legte er 2008 alle Ämter nieder. Am 8.Oktober 2008 wurde vom Bistum als Kooperator der Pfarreien Tholey und Sotzweiler entpflichtet. Seit dieser Zeit lebt er im Missionshaus in Sankt Wendel
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Ich hatte versucht zu seinem Goldenen Priesterjubiläum am 25.September die dafür zuständigen Stellen zu bewegen an dieses Jubiläum zu errinnern. Leider Ohne Erfolg. Deshalb versuche ich nun in meiner homepage an Pater Athanasius zu erinnern.
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