Schwimmbad Heusweiler (Ein Sommernachtstraum) Es war einmal in den Zwanziger Jahren ein kleiner Junge in Heusweiler, einem kleinen Ort im damaligen Saargebiet, der träumte von einem schönen Schwimmbad. Als er dann wach wurde machte er sich auf den Weg dieses Schwimmbad zu suchen .Von seinen Spielkameraden erfuhr er , dass es bei der Abzweigung des Mühlenbaches von dem Köllerbach einen schönen Platz zum Puddeln gäbe. Sofort machte er sich auf den Weg diese Stelle aufzusuchen.
Hier fand er dann die Jugend
des Dorfes beim Planschen bzw, Schwimmen vor der Schleuse. Was er hier fand
entsprach aber nicht seinem Traumbild. Doch besser als nichts war es immer
noch. Nachdem die Mama es erlaubte war er auch mit von der Partie.
Zum Schwimmen musste er aber
nach wie vor bis Riegelsberg fahren. Weil
damals in der Aufbauphase nach dem Krieg alle Gemeindevertreter an einem
Strang zogen und die Ortsinteressen vor die Partei stellten erhielt das
Trierer Architektenbüro Karnaz und Bock den Auftrag zum Bau eines
Hallenfreibades.
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Wir hatten nun eines der schönsten und modernsten Bäder an der Saar,
.Das Wasser wurde von der Abwärme des Senders aufgeheizt. Der Saarländische Rundfunk war froh so die Abwärme der Senderanlage los zu werden. Die Lage des Bades auf der Anhöhe neben dem Sender war einmalig schön. Alles schien nur noch eitel Sonnenschein zu sein. Die Zeit verging, die Erbauer wurden durch jüngere Politiker und Verwaltungsleute abgelöst. Aber dann muss eine „Böse Fee“ gekommen sein und vernebelte den Verstand der Nachfolger. Sie redete Ihnen ein dass es nicht nötig sei Rücklagen für anfallende Sanierungsarbeiten anzulegen .Man hatte ja für die Ewigkeit gebaut. Wie alles Irische hatte aber auch das Bad die „ewige Jugend“ nicht gepachtet. Es alterte und bekam seine ersten „Macken“. Aber man übersah das und ließ den Herrgott einen guten Mann sein. Inzwischen hatte der Sanierungsbedarf aber eine Größenordnung erreicht , die in die Millionen ging. Weil es keine Rücklagen gab hätte man mit Krediten finanzieren müssen, d. h. Schulden machen. Jetzt aber brach Panik aus bei den Verantwortlichen und man rief nach dem Volk. In einer Volksbefragung sollten die Bürger entscheiden was aus dem Bad wird. Das Volk entschied sich für die Sanierung. Doch neue Kostenschätzungen ergaben, dass weiter Millionen nötig wären das Bad zu erhalten. Am Donnerstag dem 1. März 2007 beschloss der Gemeinderat
mit den Stimmen von CDU-FDP und NÖL keine Sanierungen mehr durch zu führen. Jetzt erwachte auch der Junge, inzwischen war er 83 Jahre alt geworden, aus seinem Sommernachtstraum. Sein Fazit: Träume waren auch hier nur Schäume. Unverständlich bleibt wieso eine Generation ein Erbe, dass
ihre Väter in einer sehr schweren Nachkriegszeit aufgebaut hatten im Zeitalter
des „Wohlstandes" nicht mehr erhalten können.
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Bliebe nur noch die Errichtung einer Buslinie –Heusweiler - Spassbad Saarbrücken. Dann hätten wenigsten unsere Kinder, die ja nichts für diese Misswirtschaft können, die Möglichkeit wie bisher Schwimmen zu lernen
Nachdem die "sogenannten Volksvertreter" nicht in der Lage sind für den Erhalt des Schwimmbades etwas zu tun
(Die einen sagen es ist kein Geld vorhanden, deshalb zu machen. Die andern sagen offen lassen, ohne aber zu sagen wo das Geld herkommt )
hat sich nun der FÖRDERVEREIN SCHWIMMBAD HEUSWEILER etabliert und kämpft um den Erhalt des Schwimmbades.
Eine der vielen Aktionen war der Fackelzug am 22.11.2007.
Das Heusweiler Schwimmbad wird endgültig geschlossen und der Bäderbetrieb liquidiert. Das beschloss der Heusweiler Gemeinderat am Donnerstagabend dem 15.Mai 2008 mehrheitlich.
Die Saarbrücker Zeitung schreibt dazu am 17.Mai 2008
Heusweiler. Buh- und Pfuirufe der
zahlreich anwesenden Bürger begleiteten am Donnerstagabend den
Mehrheitsbeschluss des Heusweiler Gemeinderates, das Schwimmbad endgültig dicht
zu machen. Dabei hatte es im Vorfeld Hoffnungen gegeben, dass wenigstens das
Hallenbad erhalten bleibt. Nicht nur, weil der Förderverein Schwimmbad ein
Finanzierungskonzept erarbeitet hatte und die Sanierung mit 20000 Euro
bezuschussen wollte. Sondern auch, weil auf NÖL-Initiative eine
fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe (AG Bad) hinter verschlossenen Türen eine
für alle tragbare Lösung ausarbeiten wollte. Der AG Bad gehörten Peter Woll
(CDU), Gerd Werner (SPD), Ulrich Steinrücken (NÖL) und Ulrich Krebs (FDP) an.
Dann erste Enttäuschung unter den Zuhörern, als Steinrücken, der Sprecher der
AG, sagte: „Die vier Fraktionen konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Antrag
einigen, wie über den Fortbestand des Bades weiter verfahren werden könnte.“ Die
Gründe dafür wurden in der Ratssitzung nicht genannt, sie liegen unserer Zeitung
jedoch in schriftlicher Form vor. So heißt es im Bericht der AG Bad sinngemäß,
dass das Schwimmbad mit der Schließung des Freibades an Attraktivität verloren
habe. Durch den alleinigen Betrieb des Hallenbades könne diese Anziehungskraft
nur teilweise aufrechterhalten werden. Das Bad sei in seiner gegenwärtigen
Ausstattung nur interessant für die Schwimmsport treibenden Vereine, zudem für
eine Gruppe Bürger, die das Bad vor allem in den Morgenstunden zur
Gesundheitsvorsorge nutzen, sowie für den Schwimmunterricht der Schulen. „Die
Vertreter aller vier Fraktionen halten einen Weiterbetrieb des Bades in seiner
gegenwärtigen Form für nicht zielführend“, heißt es im Bericht der AG.
Außerdem äußerte die AG die Sorge, dass die vom Förderverein vorgeschlagenen
Maßnahmen eher in Richtung „Vereinsbad“ gingen. „Ein Vereinsbad auf Kosten der
Allgemeinheit stellt nach Ansicht einiger AG-Mitglieder keine dauerhafte Lösung
dar“, heißt es im Bericht. So stellte die AG Bad zwei Vorschläge zur Abstimmung:
Vorschlag eins sah die Sanierung der Filteranlage und eine baldmögliche
Wiedereröffnung des Hallenbades vor. Zudem sollten Kosten reduzierende Maßnahmen
– wie Gebäudedämmung, Kassenautomation oder die Nutzung von Solar- Technologie
zur Warmwasseraufbereitung – getroffen werden. 450000 Euro müsste die Gemeinde
dafür investieren. Vorschlag zwei sah die endgültige Schließung des Bades vor.
In geheimer Abstimmung votierten nur 17 Ratsmitglieder für die Sanierung des
Bades. Für die endgültige Schließung stimmten 19, bei einer Enthaltung und einer
ungültigen Stimme. Das SPD-Ratsmitglied Gerd Fisch konnte der Sitzung nicht
beiwohnen.
In Folge der nun anstehenden endgültigen Schließung wurde die Verwaltung
beauftragt, das Anwesen zu sichern und dem Rat alternative Nutzungen oder
Vermarktungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Bürgermeister Rainer Ziebold soll sich
zudem mit den umliegenden Kommunen in Verbindung setzen, um – mit
Kostenbeteiligung – regelmäßige Trainingszeiten für Schulschwimmen sowie für
Heusweiler Vereine zu erreichen. > Stellungnahme des Bad-Fördervereins: Seite C
6Heusweiler. In der Heusweiler Gemeinderatssitzung gab es Redebeiträge von
Vertretern der einzelnen Fraktionen zur Schließung des Bades. Hier eine kleine
Auswahl:
Bürgermeister Rainer Ziebold: „Es werden viele Bürger, die in Heusweiler eine
Investition tätigen wollen, nicht nur entscheiden, wie ist dort das Bildungs-
und Kulturangebot. Sie werden ihre Entscheidung auch von so genannten weichen
Faktoren – wie einem Schwimmbad – abhängig machen.“
Einen Beschluss zum Abriss des Bades wird es mit Sicherheit nicht geben, denn da würden Kosten von mindestens 1,5 Millionnen € anfallen.
Der Mehrheit der Bürger von Heusweiler bleibt jetzt nur noch ein Weg, das Bad zu erhalten , in dem sie bei der nächsten Kommunalwahl in Heusweiler,(2009)die für den Beschluss verantwortlichen Parteien abwählt.
Es wird dann allerdings nicht leicht werden das Bad wieder zu öffnen, aber warum sollte in Heusweiler nicht möglich sein, was in allen anderen Gemeinden im Saarland geschafft wurde?
Heusweiler
Wo derzeit noch die leeren Becken vor sich hin dümpeln, soll es Trimm-Gelegenheiten, eine Sauna-Landschaft, Massage- und Therapie-Räume und Gastronomie geben. Auch fünf Wohnhäuser sollen auf dem alten Freibad-Gelände entstehen. (Veröffentlicht am 18.07.2014)
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