Schwimmbad Heusweiler

(Ein Sommernachtstraum)

Es war einmal in den Zwanziger Jahren ein kleiner Junge in Heusweiler, einem kleinen Ort im damaligen Saargebiet, der träumte von einem schönen Schwimmbad.

Als er dann wach wurde machte er sich auf den Weg dieses Schwimmbad zu suchen .Von  seinen  Spielkameraden erfuhr er , dass es bei der Abzweigung des Mühlenbaches von dem Köllerbach  einen schönen Platz zum Puddeln gäbe.  Sofort machte er sich auf den Weg diese Stelle aufzusuchen.

 

Hier fand er dann die Jugend des Dorfes beim Planschen bzw, Schwimmen vor der Schleuse. Was er hier fand entsprach aber  nicht seinem Traumbild. Doch besser als nichts war es immer noch. Nachdem die Mama es erlaubte  war er  auch mit von der Partie.
Als der Junge aber größer wurde reichte ihm der Platz an der Schleuse nicht mehr aus. Im Nachbarort Buchenschachen, einen Ortsteil des heutige Riegelsberg, hatte man ein richtiges Freibad erbaut.
Wie damals noch üblich musste der Zulauf einer vorh. Quelle ausreichen das Wasser zu erneuern .Das Wasser hatte zwar immer eine grünliche Farbe aber zum Schwimmen reichte es immer noch.. Der Junge hatte inzwischen ein Fahrrad bekommen und konnte deshalb in wenigen Minuten im Buchenschachener Schwimmbad sein. Wer kein Fahrrad hatte musste die 6km zu Fuß erledigen.
Die Zeit verging, der Junge besuchte inzwischen  in Saarbrücken eine weiterführende Schule ,
Hier lernte er dann im damaligen Kaiser Friedrichbad das Schwimmen.


Dann erteilte die Gemeinde Heusweiler Ende der Dreißiger Jahre zwar dem Saarbrücker Architekten Professor Rudolf Krüger den Auftrag im „Brüchel“ (s. Lageplan) ein Freibad zu planen. Leider scheiterte das Vorhaben weil nicht genügend Quellwasser zur  Verfügung stand

 


Es kam dann der zweite Weltkrieg, der Junge wurde Soldat und kam dann wieder  Ende 1945 aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Hause.

Zum Schwimmen musste er aber nach wie vor bis Riegelsberg fahren.
An den Bau eines Schwimmbades war z. Zt. nicht zu denken.Zunächst mussten die Kriegsschäden beseitigt werden.
So warteten wir in Heusweiler weiter bis in die späten 60 er Jahre.

Weil damals in der Aufbauphase nach dem Krieg alle Gemeindevertreter an einem Strang zogen und die Ortsinteressen vor die Partei stellten  erhielt das Trierer  Architektenbüro Karnaz und Bock den Auftrag zum Bau eines Hallenfreibades.
Stellvertretend für alles ind hier zu nennen: Paul Quirin und Fritz Diehl(SPD), Adolf Lander und Volker Leinenbach(CDU), sowie Ernst Wagner (FDP)
Nun war also der Traum Wirklichkeit geworden.

                            

   

 Wir hatten nun eines der schönsten und modernsten Bäder an der Saar,

.Das Wasser wurde von der Abwärme des Senders aufgeheizt. Der Saarländische Rundfunk war froh so die Abwärme der Senderanlage los zu werden. Die Lage des Bades auf der Anhöhe neben dem Sender war einmalig schön.

Alles schien nur noch eitel Sonnenschein zu sein.

Die Zeit verging, die Erbauer wurden durch jüngere Politiker und Verwaltungsleute abgelöst.

Aber dann muss eine „Böse Fee“ gekommen sein und vernebelte den Verstand der Nachfolger. Sie redete Ihnen ein dass es nicht nötig sei Rücklagen für anfallende Sanierungsarbeiten anzulegen .Man hatte ja für die Ewigkeit gebaut. Wie alles Irische hatte aber auch das Bad die „ewige  Jugend“ nicht gepachtet. Es alterte und bekam seine ersten „Macken“. Aber man übersah das und ließ den Herrgott einen guten Mann sein. Inzwischen hatte der Sanierungsbedarf aber eine Größenordnung erreicht , die in die Millionen ging. Weil es keine Rücklagen gab hätte man mit Krediten finanzieren müssen, d. h.  Schulden machen.

Jetzt aber brach Panik aus bei den Verantwortlichen und man rief nach dem Volk. In einer Volksbefragung sollten die Bürger entscheiden was aus dem Bad wird.

Das Volk entschied sich für die Sanierung.

Doch neue Kostenschätzungen ergaben, dass weiter Millionen nötig wären das Bad zu erhalten.

Am Donnerstag dem 1. März 2007 beschloss der Gemeinderat mit den Stimmen von CDU-FDP und NÖL keine Sanierungen mehr durch zu führen.
Das war das AUS für das Bad.

Jetzt erwachte auch der Junge, inzwischen war er  83 Jahre alt geworden,  aus seinem Sommernachtstraum. Sein Fazit: Träume waren auch hier nur Schäume.

Unverständlich bleibt wieso eine Generation ein Erbe, dass ihre Väter in einer sehr schweren Nachkriegszeit aufgebaut hatten im Zeitalter des „Wohlstandes" nicht mehr erhalten können.
Was ist jetzt zu tun?

 

  1. Vielleicht sollte man das Angebot von Pastor Theo Welsch aus seiner Fastnachtpredigt 2006 annehmen und ein Hallenbad in der Kirche einbauen.Da aber das Bistum Trier sich mit Sicherheit an den Kosten nicht beteiligen wird, dürfte diese Vorschlag aus Kostengründen ausscheidenPreigünstiger wäre es den Puhl der Zwanziger Jahre im Köllerbach wieder zu reaktivieren, man käme dann aber auch früheren Vorschlägen für einen Naturteich etwas näher. Der Plan dürfte aber aus hygienischen Gründen nicht machbar sein .
  1.  

Bliebe nur noch die Errichtung einer Buslinie –Heusweiler  - Spassbad Saarbrücken. Dann hätten wenigsten unsere Kinder, die ja nichts für diese Misswirtschaft können, die Möglichkeit wie bisher Schwimmen zu lernen

Nachdem die "sogenannten Volksvertreter" nicht in der Lage sind für den Erhalt des Schwimmbades etwas zu tun

(Die einen sagen es ist kein Geld vorhanden, deshalb zu machen. Die andern sagen offen lassen, ohne aber zu sagen wo das Geld herkommt )

hat sich nun der FÖRDERVEREIN SCHWIMMBAD HEUSWEILER etabliert und kämpft um den Erhalt des Schwimmbades.

Eine der vielen Aktionen war der Fackelzug am 22.11.2007.

Das Heusweiler Schwimmbad wird endgültig geschlossen und der Bäderbetrieb liquidiert. Das beschloss der Heusweiler Gemeinderat am Donnerstagabend dem 15.Mai 2008 mehrheitlich.

Die Saarbrücker Zeitung schreibt dazu am 17.Mai 2008

Heusweiler. Buh- und Pfuirufe der zahlreich anwesenden Bürger begleiteten am Donnerstagabend den Mehrheitsbeschluss des Heusweiler Gemeinderates, das Schwimmbad endgültig dicht zu machen. Dabei hatte es im Vorfeld Hoffnungen gegeben, dass wenigstens das Hallenbad erhalten bleibt. Nicht nur, weil der Förderverein Schwimmbad ein Finanzierungskonzept erarbeitet hatte und die Sanierung mit 20000 Euro bezuschussen wollte. Sondern auch, weil auf NÖL-Initiative eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe (AG Bad) hinter verschlossenen Türen eine für alle tragbare Lösung ausarbeiten wollte. Der AG Bad gehörten Peter Woll (CDU), Gerd Werner (SPD), Ulrich Steinrücken (NÖL) und Ulrich Krebs (FDP) an.

Dann erste Enttäuschung unter den Zuhörern, als Steinrücken, der Sprecher der AG, sagte: „Die vier Fraktionen konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Antrag einigen, wie über den Fortbestand des Bades weiter verfahren werden könnte.“ Die Gründe dafür wurden in der Ratssitzung nicht genannt, sie liegen unserer Zeitung jedoch in schriftlicher Form vor. So heißt es im Bericht der AG Bad sinngemäß, dass das Schwimmbad mit der Schließung des Freibades an Attraktivität verloren habe. Durch den alleinigen Betrieb des Hallenbades könne diese Anziehungskraft nur teilweise aufrechterhalten werden. Das Bad sei in seiner gegenwärtigen Ausstattung nur interessant für die Schwimmsport treibenden Vereine, zudem für eine Gruppe Bürger, die das Bad vor allem in den Morgenstunden zur Gesundheitsvorsorge nutzen, sowie für den Schwimmunterricht der Schulen. „Die Vertreter aller vier Fraktionen halten einen Weiterbetrieb des Bades in seiner gegenwärtigen Form für nicht zielführend“, heißt es im Bericht der AG.

Außerdem äußerte die AG die Sorge, dass die vom Förderverein vorgeschlagenen Maßnahmen eher in Richtung „Vereinsbad“ gingen. „Ein Vereinsbad auf Kosten der Allgemeinheit stellt nach Ansicht einiger AG-Mitglieder keine dauerhafte Lösung dar“, heißt es im Bericht. So stellte die AG Bad zwei Vorschläge zur Abstimmung: Vorschlag eins sah die Sanierung der Filteranlage und eine baldmögliche Wiedereröffnung des Hallenbades vor. Zudem sollten Kosten reduzierende Maßnahmen – wie Gebäudedämmung, Kassenautomation oder die Nutzung von Solar- Technologie zur Warmwasseraufbereitung – getroffen werden. 450000 Euro müsste die Gemeinde dafür investieren. Vorschlag zwei sah die endgültige Schließung des Bades vor.

In geheimer Abstimmung votierten nur 17 Ratsmitglieder für die Sanierung des Bades. Für die endgültige Schließung stimmten 19, bei einer Enthaltung und einer ungültigen Stimme. Das SPD-Ratsmitglied Gerd Fisch konnte der Sitzung nicht beiwohnen.

In Folge der nun anstehenden endgültigen Schließung wurde die Verwaltung beauftragt, das Anwesen zu sichern und dem Rat alternative Nutzungen oder Vermarktungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Bürgermeister Rainer Ziebold soll sich zudem mit den umliegenden Kommunen in Verbindung setzen, um – mit Kostenbeteiligung – regelmäßige Trainingszeiten für Schulschwimmen sowie für Heusweiler Vereine zu erreichen. > Stellungnahme des Bad-Fördervereins: Seite C 6Heusweiler. In der Heusweiler Gemeinderatssitzung gab es Redebeiträge von Vertretern der einzelnen Fraktionen zur Schließung des Bades. Hier eine kleine Auswahl:

Bürgermeister Rainer Ziebold: „Es werden viele Bürger, die in Heusweiler eine Investition tätigen wollen, nicht nur entscheiden, wie ist dort das Bildungs- und Kulturangebot. Sie werden ihre Entscheidung auch von so genannten weichen Faktoren – wie einem Schwimmbad – abhängig machen.“

Einen Beschluss zum Abriss des Bades wird es mit Sicherheit nicht geben, denn da würden Kosten von mindestens 1,5 Millionnen € anfallen.

Der Mehrheit der Bürger von Heusweiler bleibt jetzt nur noch ein Weg, das Bad zu erhalten , in dem sie bei der nächsten Kommunalwahl in Heusweiler,(2009)die für den Beschluss verantwortlichen Parteien abwählt.

Es wird dann allerdings nicht leicht werden das Bad wieder zu öffnen, aber warum sollte in Heusweiler nicht möglich sein, was in allen anderen Gemeinden im Saarland geschafft wurde?

Was sagt der Erbauer des Bades, der frühere Bürgermeister Paul Quirin dazu.
Ich habe ihn gebeten in meinem
 dazu Stellung zu nehmen.

 

 

Heusweiler

Trimmen statt Schwimmen

Heusweiler: Freibad-Gelände soll zum Sport- und Gesundheitspark werden


 

Von Fredy Dittgen

Wo derzeit noch die leeren Becken vor sich hin dümpeln, soll es Trimm-Gelegenheiten, eine Sauna-Landschaft, Massage- und Therapie-Räume und Gastronomie geben. Auch fünf Wohnhäuser sollen auf dem alten Freibad-Gelände entstehen. (Veröffentlicht am 18.07.2014)

 


 

 


 

 

 

 

 

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